Bei der diesjährigen Bürgerversammlung Bieswang am 09.04.2018 meldete sich die Vorstandschaft der Evangelischen Langjugend (ELJ) zu Wort, nachdem Gerüchte bekannt wurden diese schließen zu wollen.
Der zweite Vorsitzende Stefan Kiermeyer klärte die interessierte Zuhörerschaft in einem flammenden Redebeitrag über die Entwicklungen der letzten Monate auf. So ließ er wissen, dass im Dezember der altersschwache Ofen seinen Dienst versagte. Die Stadt Pappenheim als Eigentümer der Räumlichkeiten wurde unverzüglich von Katharina Gronauer telefonisch informiert. Hierbei wurden bereits die ersten Vorwürfe laut, indem behauptet wurde der Ofen sei mit nassem Holz betrieben worden und deshalb durchgebrannt. Dass es sich jedoch um einen Ölofen handelte, war bei der Stadt Pappenheim offensichtlich nicht bekannt.
Nachdem sich seitens der Stadt Pappenheim nichts rührte, beschloss die Vorstandschaft der ELJ das Problem selbst in die Hand zu nehmen und beauftragte eine Pappenheimer Firma mit dem Austausch des defekten Ofens. Die Kosten in Höhe von 827 € wurden von der ELJ vorgestreckt.
Wegen des Brandschutzes musste an einer Wand die Tapete entfernt werden. Aus ästhetischen Gründen entschloss man sich alle Wände zu renovieren. Diese Renovierungsabsicht sollte Ende Januar telefonisch an die Stadt Pappenheim gemeldet werden, doch war in der Verwaltung niemand zu erreichen. Deshalb erfolgte am 05.02.2018 eine schriftliche Meldung (per email) an die Stadtverwaltung. Diese reagierte erstmals am 21.02.2018 mit einem Terminvorschlag zur Besichtigung der Räumlichkeiten, welcher jedoch aus terminlichen Gründen von der ELJ-Vorstandschaft nicht bestätigt werden konnte. Bei einem persönlichen Gespräch im Rathaus am 28.02.2018 wurden Bgm. Sinn die gewünschten Renovierungsaktivitäten und damit verbundenen Kosten in Höhe von ca. 2000 € (incl. neuem Ofen) näher erläutert.
Völlig unverständlich erschien der 3 Wochen später folgende Anruf von Bgm. Sinn, mit dem Vorwurf der Unordentlichkeit und der Androhung die Räumlichkeiten der ELJ zu schließen, obwohl beim persönlichen Gespräch am 28.2. eine Besichtigung zur Beurteilung des Bodenzustandes zugesichert wurde. Dieser Termin kam bis dato nicht zustande. Stattdessen fand ein unangekündigter Besichtigungstermin ohne Beteiligung der ELJ statt, bei welchem zahlreiche Fotos zur Dokumentation des momentanen Zustands erstellt wurden. Hierbei ist zu beachten, dass zu diesem Zeitpunkt die Renovierungsarbeiten bereits im Gange waren. Aufgrund schulischer und beruflicher Verpflichtungen konnten diese Arbeiten überwiegend nur am Wochenende durchgeführt werden, waren deshalb nicht in wenigen Tagen zu bewerkstelligen.
Alleine die Existenz der erstellten Fotos sollten die Stadträte von der Unzuverlässigkeit der ELJ-Mitglieder überzeugen und für eine Schließung werben.
Gezeigt wurden diese Bilder bisher nicht, auch nicht bei der Bürgerversammlung. Eine Information der Räte zum bereits erfolgten Start der Renovierungsarbeiten unterblieb, so dass ein völlig falscher Eindruck entstehen musste. Wie den Ausführungen von StR. Gronauer bei der Bürgerversammlung zu entnehmen war, kam die Forderung einer Schließung der ELJ von Seiten der SPD-Fraktion, wobei er aber großen Wert darauf legte, er selbst habe sich dieser Forderung nicht angeschlossen. Eine sofortige Schließung wurde letztendlich durch das Veto von StR. Otters (FW) und StR. Satzinger (BGL) verhindert, welche im Namen ihrer Fraktionen weitere Gespräche mit den Betroffenen forderten.
Beeindruckend der klare sachliche Vortrag von Stefan Kiermeyer, der auch der Androhung des Bgm. Sinn, die Bilder zu zeigen, nicht auswich.
Unmissverständlich war die Reaktion der ca. 70 Zuhörer, die lautstark ihren Unmut über das Verhalten des Bürgermeisters kundgaben. Eine folgende längere Diskussion zum Zustand des Bodenbelages ergab, dass dieser weitaus älter als von der Stadt bisher angenommen (laut StR. Gronauer mind. 30 Jahre) und so brüchig ist, dass dieser zeitnah ersetzt werden muss.
Florian Hajek (1. Vorsitzender ELJ) bemängelte die Art & Weise wie Bürgermeister Sinn mit den Jugendlichen der ELJ-Bieswang umgegangen ist. Ausdrücklich betonte er, ein gutes Verhältnis zur Stadt Pappenheim haben zu wollen, dafür sollte aber auch etwas Vertrauen entgegengebracht werden.
Einige Stadträte erklärten unserer Redaktion, von den Renovierungsaktivitäten nichts gewusst zu haben. Sie sprachen von völlig einseitiger Information im Vorfeld und waren sehr überrascht wie sich ihr negativer Eindruck während des Vortrages der ELJ ins Gegenteil wandelte.
Um einen regelmäßigen Informationsaustausch und ein zukünftiges konstruktives Miteinander zu gewährleisten, rang Martin Hajek Bgm. Sinn eine sehr weise Zusage ab. Diese beinhaltet einen regelmäßigen Besuchskontakt (mind. alle 6 Monate), eines Bieswanger Stadtrates bei der Vorstandschaft der ELJ-Bieswang. Da von Seiten der ELJ bereits ein sehr positives Vertrauensverhältnis zu StR. Florian Gallus (CSU) aufgebaut wurde, war dieser natürlich erste Wahl.
Zu guter Letzt vereinbarte man einen Stadtratsbeschluss zur Übernahme der Renovierungskosten in Höhe von ca. 2000 € und zum Austausch des Bodenbelags unterstützen zu wollen. Da für 2018 noch kein genehmigter Haushalt vorliegt, werden die Kosten von der ELJ vorgestreckt.
Wie sich an diesem Abend die Jugend der ELJ-Bieswang dargestellt hat war überaus beeindruckend.
Bieswang kann auf seine Jugend sehr stolz sein!
Hier engagieren sich ehrenamtlich Bieswanger Jugendliche zur Renovierung ihrer Räumlichkeiten und unser Bürgermeister hat nichts besseres zu tun, als dies dem Stadtrat mit inbrünstiger Entrüstung als katastrophale Verwüstung städtischen Eigentums zu präsentieren, obwohl ihm zu dem Zeitpunkt die Absicht der ELJ bereits bekannt war. Von dortigen Baumaßnahmen war mit keinem Wort die Rede. Das Ganze war derart zielgerichtet, dass fast eine sofortige Schließung im Raum stand.
Hierzu fallen mir leider nur nicht druckreife Worte ein !!!
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